Erfahren Sie die Geschichte dieses alten Miethauses, in dem das Art Hotel seinen Sitz hat. Wir sind dabei an einer der schönsten Straßen der Altstadt platziert, die immer noch unermüdliche Bewunderung unter den Fans der Breslauer Architektur erregt.
Das Miethaus an der Kiełbaśnicza-Straße erstellt ein Rätsel für die Historiker, die sich mit Geschichte Breslaus beschäftigen. Seine Lage ist nämlich ziemlich überraschend: majestätisch, mit meisterlicher Interieur und was mehr – einmal gleich beim städtischen Schlachthof und Bad.
Małgorzata Chorowska
Das Miethaus an der Kiełbaśnicza-Straße 20
Historiker bewundere dieses Miethaus, obwohl sie in der Tat nicht alle seine Details völlig verstehen. Jeder, der sich mit der Geschichte Breslaus und der lokalen Architektur befasst, liebt diesen Ort. Die gigantische Kubatur war in 14.-18. Jahrhundert größer und viel mehr beeindruckend in seiner Pracht der Innenausstattung als alle anderen Miethäuser an dem Marktplatz, vor allem im sechzehnten Jahrhundert. Dieses Gebäude ist absolut unvereinbar mit dem nicht besonders elitären Quartal der Metzger, die in diesem Bereich residieren, die unmittelbare Nähe des städtischen Schlachthofs und Bades nicht vergessend.
Anielski Zamek – Der Engelsschloss
Die Burg befand sich in dem nördlichen Teil des Baustein zwischen den Straßen namens Kiełbaśnicza - (in der Mitte namens Młyńska), Rzeźnicza und der Straße zwischen ihnen, der peripheren Łazienna Straße, im 17.-18. Jahrhundert wurde sie Engelsburg genannt, was auch "Die himmlische Festung" bedeuten kann. Dieser letzte, geheimnisvolle und gleichzeitig pompöse Name ist charakteristisch für das analysierte Problem. Es gibt nämlich keine bessere Erklärung für die Namensherkunft - vermutlich war sie mit dem Namen unseres Miethauses verbunden, sogar noch mehr, denn die Łazienna Straße grenzte auf ihrer gesamten Länge, in der Tat nicht sehr beeindruckenden, an die besprochene Räumlichkeiten. Eine der schönsten.
Eine der schönsten
Die Anfänge der Backsteinbau weisen auf zurück auf das 14. Jahrhundert. Das erste Gebäude dieser Art war ein 4-stöckiges Haus, mit einer schmalen Front durch die Kiełbaśnicza-Straße, das aus einem Raum in dem Plan bestand, aber mit seiner Höhe über der hölzernen Nachbarschaft dominierte. Doch schon bald, denn bereits im 14. Jahrhundert, wuchs es größer. Man baute eine Hinterkammer, und dann vergröβerte das Gebäude auf der ganzen Breite des 25 Meter langen Geländes, und bekam ein Plan, der den städtischen Palästen ähnlich war.
Vor dem Ende des Mittelalters wurde das zwei-stöckige Gebäude noch einmal vergrößert – mit dem Hinterweg und Seitenflügeln entlang der Łazienna Straße. Das Haus bekam eine räumliche Anordnung des Erdgeschosses, charakteristisch für die am meisten beeindruckenden Patrizierhäuser von Breslau, mit einer "großen Eingangshalle", einer Fahrt auf den Innenhof, einem Tresor und einer Hinterkammer. Das dekorative Gewölben der Schatzkammer stammt aus dieser Zeit, darüber hinaus gibt es auch zwei profilierte Portale in der ehemaligen "großen Eingangshalle", beide mit Gemerken (d. h. mit bürgerlichen Wappen), mit dem Datum 1520 und mit dem geschiedenen Tür.
Der Regenbogen von Details
Die Einrichtung der feinen Wohnkammern auf der 1. Etage, die meisten von denen bis heute blieben, ist aber schon modern. Zu finden sind hier reich profilierte Decken und Renaissancespalten zwischen den Fenstern aus 1549, wann die letzte große Erweiterung des Hauses an der Südseite stattgefunden hat. Wir finden hier auch nach wie vor bemalten Decken und Unterzüge aus dem 16.-17. Jahrhundert, sowie auf reichhaltige Frühbarocken Stuckarbeiten der Decke aus dem dritten Viertel des 17.Jahrhunderts. Die vordere Höhe der Mietskaserne unter dem hohen, gabelständigen Dach verdankt seinen ruhigen Rhythmus und seine Eleganz auf die Steinfenster. Das ehemalige Tor, das in die große Eingangshalle führte, wurde später durch ein Portal aus dem Jahr 1800 ersetzt.
Die Oase der Architekten
Im 15. Jahrhundert und zu Beginn des 16. Jahrhunderts gehörte dieses Wohnhaus zweifellos zu einigen der wichtigsten Familien in Breslau, die als Fortsetzung der Tradition zu verstehen ist, wenn die Patrizier an der Westfassade der Kiełbaśnicza-Straße residiert haben (auf der Strecke, die zum Viertel der Händler angehörte wurde sie dann die Straße der Herren genannt). Heutzutage kennen wir sie aber als Sitz des berühmten Verlagshaus der Familie Baumann (ab 1658), und dann der Familie Gras (ab 1729), schließlich aber der Familie Barth (ab 1799). In der neuesten Geschichte wurde das Gebäude zum Sitz für den Verband der polnischen Architekten.
Bibliographie:
1. Atlas Architektur Wrocław (Atlas der Architektur von Breslau), im Rahmen der Hrsg. von J. Harasimowicz, Breslau 1997-98, S. 56-57
2. Atlas Historyczny Miast Polskich t.IV (Historischer Atlas der polnischen Städte), Vol. IV, aus. 1 Breslau, Breslau 2001, Abb. 12
3. M. Chorowska, Średniowieczna Kamienica Mieszczańska we Wrocławiu (Mittelalterliches Bürgerliches Wohnhaus in Breslau), Wrocław 1994, 30-33 s. , 55, 91 und Abb. 86
4. M. Goliński, Socjotopografia średniowiecznego Wrocławia (Soziotopografie des mittelalterlichen Breslaus), Breslau 1997, S. 52-53